Am 08.08.1938 fand in Dingelsdorf ein Seenachtsfest statt, zu dem auch viele auswärtige Zuschauer anreisten. Das ganze Dorf war beleuchtet, als sich die Musiker trafen, um ein Konzert zu geben. Allerdings wurde die gute Stimmung letztlich dadurch getrübt, dass ein starkes Gewitter aufkam und es in Strömen regnete.
In der Hiltlerzeit besuchten mehrmals Mitglieder der nationalsozialistischen Organisation "Kraft durch Freude" Dingelsdorf. Für die angemessene Begrüßung der Gäste war jeweils der Musikverein verpflichtet, ein Ständchen an der Schiffslandestelle zu spielen, während die anwesenden Polizeibeamten die Aufgabe hatten, mit einer Kanone Salut zu schießen. Abends fand ein Empfang im „Anker“ statt und zur Verabschiedung der Gäste wurde abermals am Schiffsanleger musiziert.
Auch übernahm und übernimmt
noch heute der Musikverein jeweils die musikalische
Umrahmung der durchgeführten kirchlichen Prozessionen, unter anderem an Christi Himmelfahrt. Früher
führten die Prozessionen durch ganz Dingelsdorf , während Oberdorf vor der Restaurierung seiner Kapelle
lediglich eine Station vor der Rückkehr nach Dingelsdorf war. Heute hingegen bildet bei diesen Anlässen
Oberdorf den Endpunkt und nach dem jeweiligen Abschlussgottesdienst findet bei der Kapelle ein vom Musikverein Dingelsdorf organisierter Frühschoppen statt.
In der Zeit seiner Dirigentschaft des Philipp Fach besuchte dieser nach dem Ende der Prozessionen mit den Musikern regelmäßig ein Gasthaus. Dort zeigte er mit den Händen deutlich an, dass er
nicht eine kleine, sondern eine große Flasche Bier (0,7 Liter) wolle. Eine solche erhielt dann jeder Musiker von der Gemeinde spendiert.
Früher veranstaltete der Musikverein am Sportboothafen Strandfeste. Allerdings war das Gelände etwas abschüssig und so bereitete das Aufstellen der Bierbänke regelmäßig Probleme. Der für die Feste benötigte Strom wurde von einem nebenan wohnenden Bauern bezogen. Da es keinen Stromzähler gab, hatte man sich darauf geeinigt, dass der Bauer während des Festes Freibier bekam. Um nicht zu kurz zu kommen, schickte dieser in regelmäßigen Abständen seine Schwester auf das Festgelände, die dann jeweils die Halben in eine große Korbflasche abfüllen ließ und zu ihrem Bruder brachte. Diesem bekam dies jedoch gar nicht gut, der Abend endete für ihn damit, dass es sich übergeben musste. Dieses Bedürfnis verspürte auch ein weiterer Festbesucher, der sich daraufhin auf die Suche nach einem Baum begab. Als er meinte fündig geworden zu sein, vernahm er plötzlich eine Stimme die zu ihm sagte: "Halt, ich bin ein Überlinger, kein Baum."
Zudem gab es am Strandfest eine Schießbude. Ein Schütze verfehlte einmal das eigentliche Ziel und traf stattdessen den vor ihm stehenden Standbetreiber mitten auf die Stirn. Der sich kurzerhand das Projektil, das an seiner Stirn anhaftete, herausnahm und ein Pflaster auf die Wunde klebte. Schließlich suchte ein Dingelsdorfer Musiker, der die Angewohnheit hatte, vor dem Musizieren sein Gebiss aus dem Mund zu nehmen und dieses in seine Hosentasche zu stecken, die ihm abhanden gekommenen Zähne. Diese konnten letztlich nur unter Zuhilfenahme eines Rechens wieder aufgefunden werden.
Zudem übernahm der Musikverein die musikalische Umrahmung dreier großer Zapfenstreiche:
- 1969 fand am Tag der
Mondlandung ein Feuerwehrfest am Klausenhorn statt, bei dem ein großer Zapfenstreich abgehalten
wurde.
- Ein weiterer erfolgte am 04.06.1982 auf dem Münsterplatz in Konstanz .
- Der dritte Zapfenstreich fand 1987/1988 zu Ehren des Konstanzer Feuerwehrkommandanten Rudolf Santo
statt, der in den Ruhestand verabschiedet wurde.
1973 wurde die Idee zu einem Sommerfest in Form eines Zeltfestes entwickelt. Es wurde nun auf dem Platz, auf dem heute die Thingolthalle steht, ein Festzelt der Engener Felsenbrauerei aufgebaut. Mit der Brauerei war vereinbart, dass keine Zeltmiete entrichtet werden muss, wenn genügend Bier verkauft wird. Als 1980 die Stockmihli Musikanten im Zelt auftraten, war das Erreichen der vereinbarten Biermenge unproblematisch. Es kam an diesem Abend zum Verkauf von 7 Hektolitern Bier.